Schuhwerk für die Berge – wichtige Kriterien beim Kauf
Zum Erkunden von Bergregionen ist hochwertiges Schuhwerk ein Muss. Es sollte Füße nicht nur schützen, sondern auch stabilisieren und belüften. Formgebung, Passform und viele andere Details müssen den hohen Ansprüchen gerecht werden. Dieser Kaufratgeber fasst wesentliche Produkteigenschaften von Bergschuhen zusammen.
Bedarfsgerechte Schuhe für individuelle Bedingungen
Welche Schuhe für den Bedarf ideal sind, hängt entscheidend von den Bedingungen ab, die während der geplanten Touren erwartet werden. Das Erklimmen eines steilen Klettersteigs setzt andere Faktoren voraus wie befestigte Wanderwege im Gebirge. Bei Klettersteigen sind Steigeisen oftmals unverzichtbares Zubehör. Die Bergschuhe müssen dafür konzipiert sein. Ansonsten ist ein sicherer Aufstieg nicht möglich. Doch auch bei der Steigeisen-Tauglichkeit kommt es auf eine bedarfsgerechte Auswahl an. Die Redaktion des Outdoor- und Adventure Shops Campz erklärt in der Kategorie Bergschuhe und Bergstiefel: „Je steigeisenfester die Schuhe sind, umso schlechter sind sie für das Wandern auf eher befestigten Untergründen geeignet, da die Sohle deutlich steifer ist.“ Als Allrounder-Bergschuh empfiehlt der Fachhändler bedingt steigeisenfeste Bergstiefel. Sie schränken den Laufkomfort nicht zu sehr ein und sind dennoch gut für moderate Klettersteige, Geröll und Gletscher geeignet.
Zum Schutz der Knöchel: Bergstiefel mit hohem Schaft
Eines der wichtigsten Kaufkriterien bei Bergstiefeln ist die Schafthöhe. Da im Gebirge unebene Untergründe herrschen und Verletzungen durch felsige Umgebungen vorprogrammiert sind, sollten die Knöchel vom Schuh abgedeckt sein. Ein hoher gepolsterter Schaft beugt Schürfungen und blauen Flecken vor. Zudem minimiert ein hoher Schaft die Gefahr des Umknickens.
Gut zu wissen: Sind Wanderer lediglich auf befestigten und größtenteils flachen Wegen unterwegs, können Trekkingschuhe mit niedrigem Schaft genügen. Sie sind flexibler und leichter.
Passform und Tragekomfort
Die richtige Passform ist elementar für dauerhaften Tragekomfort. Damit die Bergschuhe auch nach Stunden des Wanderns und Kletterns keine Druckstellen und Blasen hervorrufen, sollte das Anprobieren von Favoriten am Nachmittag oder Abend erfolgen. Dann sind die Füße bereits etwas angeschwollen, so wie es auch bei Aktivitäten in den Bergen der Fall wäre. Sind die Füße im Normalzustand, gilt es einen Zentimeter (sowohl maximal als auch minimal) zusätzlichen Platz einzukalkulieren. Nur so ist sichergestellt, dass das Schuhwerk auch bei längeren Touren bequem bleibt. Wichtig ist, dass der Bergschuh trotz Spielraum fest an den Füßen sitzt. Auf- und Abstieg erfordern Stabilität und einen sicheren Tritt. Ein fester Sitz fördert dies. Ist im Schuh zu viel Raum nach vorne, kann das insbesondere beim Bergablaufen Schmerzen hervorrufen. Außerdem müssen beim Anprobieren Wandersocken getragen werden, um die richtige Größe zu ermitteln.
Tipp: Socken sollten nicht kürzer als der Schaft des Schuhs sein.
Für maximalen Tragekomfort muss neben der Länge des Schuhs die Breite angemessen sein. Ist der Schuh zu schmal, kann das zu unangenehmen Haltungsschäden führen, die Schmerzen, Rückenprobleme und massive Verspannungen in den Beinen verursachen.
Sohle und Schnürung
Die Sohle muss ein Profil aufweisen, rutschfest sein und ein gutes Abrollverhalten haben. Auch ein Geröllschutzrand ist empfehlenswert. Dieser sollte zumindest vorne und hinten zusätzlichen Schutz bieten.
Bergschuhe weisen eine Schnürung auf, um sie optimal an den Fuß anzupassen und die nötige Festigkeit zu erzielen. Stabile Schnürsenkel und eine möglichst feine Justierung sind ein Muss. Die Einstellung muss präzise möglich sein und zuverlässig halten. Naturliebhaber Micha vom YouTube-Kanal Michas Pfadfinderei zeigt im Video, woraus es beim Schnüren ankommt:
Wasserdichtigkeit
In den Bergen schlägt das Wetter schnell um. Ein scheinbar freundlicher Tag kann sich in wenigen Minuten in eine düstere Angelegenheit mit Regen und Gewitter verwandeln. Gut, wenn das Schuhwerk wasserdicht ist und die Füße trocken bleiben. Schuhe ohne wasserdichte Membran sind immer dann eine Alternative, wenn eine bessere Belüftung gewünscht ist und nur bei absolut trockenen Bedingungen gewandert wird.
Gewicht
Je schwerer der Schuh, desto früher ermüden die Beine. Deshalb ist das Gewicht beim Kauf ebenso zu berücksichtigen. Bedingt steigeisenfeste Bergstiefel wiegen in der Regel mindestens 1.000 Gramm. Teilweise aber auch mehr als 1.800 Gramm. Hier muss jeder Bergliebhaber für sich entscheiden, wo die persönliche Grenze liegt. Grundsätzlich gilt: Hochwertige Markenschuhe sind oft leichter als billige Alternativen.
Ergänzende Informationen zur Bekleidung wurde in diesem Beitrag zusammengefasst.